17 Apr 2024

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Edge 2008

Barbara Morgenstern’s BM begins like an installation of waywardly nostalgic Tori Amos; in "Driving My Car" language is the only separation. In fact, if the Music Genome Project made a project out of BM’s fifth full-length solo album, it might turn up, in addition to Amos, uniquely strange powerhouses like Bjork, re-pioneers of acoustic like Spoon, and the dark melodies of Germany’s own Ute Lemper, to name a few. BM has outdone herself in this latest iteration, with wildly seductive pieces that pleasantly shock the hum-drum pulse of electronic by mixing innovative synth amidst a traditional keyboard backdrop.

BM brings a range of emotions; the album’s intro, "Driving My Car", is reminiscent of a Jean-Pierre Jeunet romance, sharing optimism with "Monokultur", while "Jarkata" and the darkly introspective outro "Hustefuchs" reveal a more pessimistic side to its beauty. The melancholy of "My Velocity" segues to the more electro-pop infused revving engine of "Morbus Basedow." "Fur Luise" is more eccentric and nostalgic, and following its lead are the album’s highlight tracks: "Hochhaus", perhaps most similar to Tori Amos’ brand of fragile-meets-poetic, and "Camouflage", an ethereal duet with the avant-garde English musician Robert Wyatt, founding member of the influential Canterbury scene band Soft Machine.

Musical artists like Barbara Morgenstern show that genres of music past need not die, but instead can be infused with new musical forms to create, to expand the senses; not since the French duo CocoRosie have we seen so much inspiration laid out in musical epitaph.

On BM, Barbara Morgenstern takes us on a more personal journey than ever before. It’s been said that even daring listeners would need to hear the album four or more times to feel comfortable with its scaled-down digital elements. I would disagree; the multi-layered tracks of BM suggest that by reaching out to a more open audience, Morgenstern takes the chance that pristine musical prowess still exists. And given the current direction of the Berlin music underground, I would bet someone is listening.
 

Exberliner über BM

Spex über Barbara Morgenstern - Auf der Suche nach einer eigenen Kunstsprache

AUF DER SUCHE NACH EINER EIGENEN KUNSTSPRACHE

Text: Max Dax

Die Lieder der Wahlberlinerin und Elektronikproduzentin Barbara Morgenstern bestechen mit einer unkorrumpierten, tief berührenden Sprache, die emotionale Momente für immer in Worte zu fassen vermag. Auf ihrem neuen, fünften Album »BM« gelangen Morgenstern Textminiaturen von großer Dichte. Sie singt auf Deutsch und Englisch, wobei sich die englischsprachigen Passagen reibungslos neben das Deutsche stellen: »Come To Berlin« heißt der Schlüsselsong. So hat sich noch keiner vor ihr mit dem rasanten Wandel Berlins auseinandergesetzt. Das liegt auch am anhaltenden Erfolg Barbara Morgensterns im Ausland, das sie auf Welttourneen unentwegt bereist. Denn auf Reisen, sagt sie, habe sich sowohl ihre Sprache wie auch ihr Blick auf Berlin verändert.

Ich singe und texte auf Deutsch. Nicht nur mir, sondern auch vielen anderen deutschsprachigen Sängern geht es so, dass wir trotz, mit, oder gerade wegen der deutschen Sprache im Ausland viel stärker wahrgenommen werden als hierzulande. Das ist schon seltsam. Und auch ein bisschen schade, denn ich werde oft gefragt, was ich da eigentlich singe. Klar, im Ausland wird die deutsche Sprache als Sound wahrgenommen. Ich antworte dann: Ich schreibe nicht über die Liebe. Aber sehr wohl schreibe ich über Erlebnisse, nach denen ich das Gefühl verspürte, dass sie zusammengefasst gehören in einem Text. Oder über Erkenntnisse, die ich wiedergeben möchte. Wenn ich schreibe, versuche ich, solche Überlegungen und Anlässe zu generalisieren, also allgemeine Worte für das Besondere zu finden. Es geht mir eben nicht darum, genau zu dokumentieren oder zu schildern, sondern um verständliche Abstraktion.

 Gerade ein solcher Wunsch nach Abstraktion erlaubt Wortspiele und gelegentlich auch eine falsche Grammatik – wenn sich zwischen den Zeilen neuer, anderer Sinn ergibt. Das mache ja nicht nur ich so. Rainer Werner Fassbinder ist ein gutes Beispiel für das, was ich meine: Er betitelte einen seiner Filme »Angst essen Seele auf«. Falsches Deutsch. Wunderschöner Satz. Totaler Sinn.

Ich bediene mich immer wieder Bildern aus der Natur. Das ist ein roter Faden in meinen Texten. Jeder Texter hat einen solchen eigenen Sprachraum, in dem er oder sie sich am wohlsten fühlt. Das kann Straßenslang sein, bei mir sind es Naturbilder. Die Songs meines Debütalbums »Fjorden« von 2000 habe ich in einer Datscha bei Eberswalde geschrieben, unter dem Eindruck der mich umgebenden Natur. Wenn man in so einem Häuschen im Wald sitzt, dann ist alles anders, hört sich alles ganz anders an als in der Stadt. Die Toilette der Datscha war ein kleiner Verschlag im Garten. Ich bekam nachts, wenn ich stundenlang über meinen Texten am Tisch gesessen hatte und nach draußen musste, regelmäßig Angstschübe. Die Natur um mich herum war in der Dunkelheit zu unheimlichem Territorium geworden. Dieses Gefühl ließ auch nicht nach. Der nahe gelegene See mit seinen siebzig Metern Tiefe wurde zu einer beängstigenden Vorstellung. Nach einer Woche in der Einsamkeit wurde alles nur noch unheimlicher. Durch Imagination, durch Geräusche. Ich begann mir einzubilden, nachts stünde jemand vor meinem Fenster. Ich sah immer mein Spiegelbild im Fenster – und phantasierte dahinter eine Bewegung. Mir schossen Bilder aus »Twin Peaks« und »The Blairwitch Project« durch den Kopf.

Aber es war gut, dass ich dort gewesen bin, alleine, und schrieb. Der Song »Der Hintergedanke« beschreibt genau diese eben geschilderte Situation: »In meinem Kopf lebt die Gestalt / Die abends spät zu mir im Wald / Ans Fenster trat und lautlos sprach / Was sonst am Tag im Lärm verhallt«. Das hätte ich nicht geschrieben, wenn ich nicht in dem Schreibzimmer mit meinen Ängsten und den Geräuschen, die in der Stadt verschwinden, konfrontiert worden wäre: »Ich bin der, der nicht spricht / Der den Mut in dir bricht / Ich komm’ sehr weit aus dir / Sieh mich an, ich bin hier«. Ganz klarer Fall von Urangst. In diesem Falle gab es also einen konkreten Ansatz, das Lied zu schreiben. Entscheidend ist, dass das, was mir durch den Kopf geht, für etwas Größeres steht, das auch andere nachvollziehen können. Die eben beschriebene Angst, die durch das schnelle Leben in der Großstadt verdrängte Angst, versuche ich in eine mir gemäße Sprache zu bringen. Mir gemäß heißt: Sie muss für mich gut klingen, sie muss mich berühren, es muss eine Sprache sein, die auf mich zutrifft. Und gleichzeitig achte ich immer darauf, dass meine Zeilen entschlüsselbar bleiben, niemanden ausgrenzen – dass alles auf mehreren Ebenen verstanden werden kann. Es geht nicht darum, dem Hörer mitzuteilen, dass Barbara Morgenstern vor Angst gezittert hat in einer Datscha bei Eberswalde.

Es geht um Mehrschichtigkeit. Deshalb mag ich auch Jochen Distelmeyers Texte so sehr: Jedes Mal, wenn ich einen Song von »Ichmaschine« höre, höre ich einen neuen Aspekt – Interpretationsraum. Seine Texte waren für nicht nur für mich eine Initialzündung. Für viele Texter sprachen Jochens Texte aus dem Herzen. Er war der erste, der allen gezeigt hat, dass es möglich ist, in deutscher Sprache zu texten. Ich habe dann herausgefunden, dass er seine Texte aus verschiedensten literarischen Quellen zusammengesampelt hat. Ich war da irgendwie enttäuscht. Blixa Bargeld war ein weiterer Impulsgeber. Die Neubauten-Platte »1/2 Mensch« – vor allem auch das Titelstück selbst – habe ich ungezählte Male gehört, damals war ich vielleicht 14 oder 15 Jahre alt und lebte in Hagen im Ruhrgebiet. Wenn ich heute texte, dann ist Blixa also so etwas wie ein Pate. Ein Pate, der es mir – ähnlich wie Jochen Distelmeyer – erlaubt hat, in meiner Muttersprache zu schreiben.

»›Come to Berlin‹ hat das Leben meiner Mutter zum Thema – und ist zugleich eine Auseinandersetzung mit der Stadt, in der ich lebe. Rückblick, schließlich ist meine Mutter jetzt schon alt, und Gegenwartsbetrachtung verschwimmen. In dem Text thematisiere ich den Ausverkauf der Stadt – und nehme gleichzeitig eine Inventur der Erinnerungen vor.«

Auf Deutsch zu texten hätte aber auch etwas ganz Naheliegendes sein können.Im Nachhinein ist es aufschlussreich, dass es eines Sängers und Texters wie Jochen Distelmeyer bedurfte, um die deutsche Sprache plötzlich als Möglichkeit zu begreifen. Ganz abgesehen davon, dass ich auf Englisch gar nicht so genau, nur mit einem ganz limitierten Wortschatz ausgestattet, schreiben kann.

Hast du jemals Gedichte geschrieben?
    Nein, eben nicht. Vielleicht wäre ich viel früher auf die Idee gekommen, auf Deutsch zu texten, wenn ich längst über einen Berg an Gedichten verfügt hätte, mich bereits in diesen Formaten einer Kunstsprache bedient hätte.

Inwiefern rückkoppelt der Umstand, dass du im Ausland wahrgenommen und thematisiert wirst, auf deine Textarbeit?
    Es stellt die Texte infrage. Während die Musik begriffen wird, werden die Texte nicht begriffen. Sprache wird zu Sound. Das sehe ich als Ansporn, noch freier zu werden mit den Worten: Wenn es ohnehin nicht verstanden wird, habe ich ganz andere Freiheiten.

Was passiert dann?
    Dann vertont zum Beispiel Justus Köhncke meinen ebenfalls auf »Fjorden« enthaltenen Song »Der Augenblick« für sein Album »Was ist Musik« und interpretiert den Text ganz anders, als er von mir gedacht war. Das finde ich total gut. In dem Text geht es um die Wahrung von Grenzen: »Wer sich scharf mit der Zeit / Seinen Weg mit Blicken schreibt / Stößt inmitten des Wegs auf die Tür die Grenze heißt / Doch am Eingang steht groß / Tritt herein und tu was du willst«. Justus begriff die Zeilen als flirty Situation, sexy. Für ihn war das ein total positiver Song. Ich hingegen hatte abermals die Abgründe von David Lynch vor Augen, denn es heißt an späterer Stelle: »Und im Zimmer danach sitzt das Tier und hütet mich / Und am nächsten Tag wird der Raum entleert / Ich geh rüber und vernichte dich / Den Augenblick«. Tatsächlich beschreibe ich hier eine unangenehme Begegnung. Ich mache alle Türen auf, obwohl ich es nicht will. Und am Ende muss ich diesen Augenblick in meinem Bewusstsein ausradieren, um mich vor der Erinnerung zu schützen, um vor mir selbst mein Gesicht zu wahren.

David Lynch wirbt für Transzendentale Meditation. Er sagt, dass dies eine geeignete Methode sei, sich selbst mit dem Verschüttenden zu konfrontieren.
    Ehrlich gesagt, habe ich schlimme Berichte über seine Vorträge gehört. Seine gruseligen Filme indes sind großartig, sie suggerieren einem, man sähe mit einem Mal die Wahrheit.

Film wie auch Sprache sind als Medien in der Lage, in unser Bewusstsein hineinzukriechen.
    Und das suche ich. Ich werde ja auch beherrscht von der Verdrängung.

Statt zur Analyse zu gehen, schreibst du.
    Richtig. (lacht) Ein guter Grund, nicht zum Psychiater zu gehen. Ich empfinde eine unglaubliche Befriedigung darin, einen Text irgendwann abzuschließen – weil damit dann abermals ein Thema abgearbeitet ist und auch emotional ad acta gelegt werden kann.

Zumal es auch eine Oberfläche gibt mit Zeilen, die sich einem einprägen können – weil sie für sich gesehen prägnant sind.
    Ich liebe Verschachtelungen und Doppeldeutigkeiten, so lange es sprachlich nicht zu kompliziert wird, denn ich will ja verständlich bleiben. Wie sich die Verschachtelungen schlussendlich auflösen, das fällt einem vermutlich leichter nachzuvollziehen, wenn man die Texte dann auf dem Textblatt liest. Aber ich achte stets darauf, dass doppeldeutige, codierte, verschachtelte Zeilen auch beim flüchtigen Hören im Ohr hängen bleiben können. Denn so funktioniert Pop doch: Eine Zeile oder ein Refrain bleibt hängen, vielleicht eines Tages schenkt man dem Rest des Songs Gehör. Um Pop zu sein, müssen sich Zeilen dann und wann reimen. Oft steht die Grammatik dem Reim im Weg. So schließt sich der Kreis. Verbote schränken ein. Ich darf in einer Strophe die Zeiten wechseln, wenn es danach besser klingt.

Auf deinem neuen Album »BM« gibt es den Song »Reich & berühmt«. Da findet sich die Zeile: »Warum existiert dieser Druck, mit dabei zu sein«. Ist das dieses falsche Deutsch? Schließlich müsste es ja eigentlich heißen: »mit dabei sein zu müssen«.

    Genau. Es bestätigt das, was ich gerade gesagt habe. Und inhaltlich sagt diese Zeile: Ich möchte mich befreien von diesem Druck. Ich möchte mich dem Druck, vorne mitmischen zu können, nicht aussetzen. Mit anderen Worten: Bin ich mir selbst genug, bin ich mit mir im Reinen? Oder geht es mir um Anerkennung von außen? Oder heißt es: Ich will Geld verdienen und bin bereit, mich dafür zu verbiegen. Kurz: Ich hinterfrage dieses Streben nach Aufmerksamkeit. Das Thema beschäftigt mich seit längerem. Ich erinnere mich noch daran, unter welchen Umständen »Reich & berühmt« entstand. Es gab eine Diskussion unter Freunden. Wir stellten fest, dass für uns alle ›früher‹ Geld keine Rolle gespielt hat – und jetzt plötzlich, wo wir alle älter werden, eben doch. Einer von uns sagte diesen Satz: »Uns war eigentlich Geld egal.« Auch so eine krumme Syntax, aber dieser Satz blieb hängen. Man kann sagen, dass dieser Satz den Nukleus des Songs darstellt. Und wenn ich dann das Gefühl bekomme, dass ich nicht die einzige bin, die sich mit diesem Thema beschäftigt, dann rechtfertigt das umso mehr einen Song. Und von diesem Moment an suche ich nach gelungenen Formulierungen, die zu der Ausgangsformulierung passen. Im fertigen Song lesen sich die Zeilen dann wie folgt: »Niemand von uns trägt der Wunsch / Ich will reich und berühmt sein / Geld war uns egal / Noch viel mehr: das war Abschaum«. Und natürlich schwingt in der Wahl dieses Themas von meiner Seite ein gewisses Unverständnis für die Position so vieler junger Menschen heutzutage mit, die reich und berühmt sein wollen, ein ›Star‹ sein wollen, aber nichts dafür einzubringen bereit sind. Geld als Fremdsprache, sozusagen.

Ich zitiere: »Sie reißen ab, was die Stadt interessant macht / Osten und Westen sind beinahe schon gleich«.
    Das sind Zeilen aus dem neuen Song »Come To Berlin«. Er hat das Leben meiner Mutter zum Thema – und ist zugleich eine Auseinandersetzung mit der Stadt, in der ich lebe. Rückblick, schließlich ist meine Mutter jetzt schon alt, und Gegenwartsbetrachtung verschwimmen. In dem Text thematisiere ich den Ausverkauf der Stadt – und nehme gleichzeitig eine Inventur der Erinnerungen vor, versuche ich ein Verständnis für den Lebenslauf meiner Mutter zu entwickeln, einer ›typischen‹ Frau im Nachkriegsdeutschland. Sie kam aus dem Osten und ging in den Westen, wurde mit diesem Schritt quasi heimatlos. Dieses Schicksal nahm in einer Zeile Gestalt an, die sich in dem Schlüsselsatz des Songs manifestiert: »Und meine Mutter in den sechziger Jahren / Ist mit der S-Bahn ins Fremde gefahren«. Das Jahrzehnt und der entscheidende Moment in ihrem Leben habe ich in einer Zeile zusammengeführt. Der Blick von außen auf die Stadt, und der Blick von innen, stehen nebeneinander. Solche Momente passieren im Leben nicht oft: 15 Minuten, in denen sich alles ändert, in denen die Würfel neu fallen. Es gibt selten bessere Aufhänger für einen Song als eine solche Geschichte, in der es um alles geht.

brainwashed

Barbara Morgenstern's whirlwind world tour inspired themes of changes and the nature of time on her first album since 2003's Nichts Muss. Her arrangements are frequently minimalistic, yet she strikes a delicate balance between warmth and precision that indicates a maturation of her pop sensibilities.

Exposure to new cultures informs the observation of the title track, an incantation that’s more piano than electro. That balance is rectified with the addictive “The Operator,” one of the album’s singles. Beat-friendly, its chorus is alluringly bittersweet in its reflection of constant motion even as it seems a little out of place among the album’s less frenetic material. The electronics are on equal footing with her piano playing when Morgenstern slows down on “Polar” and “Das Schöne Einheitsbild,” supplementing her melodies with blips and rhythms that prevent the songs from straying completely into unadorned singer-songwriter territory.

Morgenstern does a good job of keeping things fresh with changes in mood and instrumentation. On “Juist,” a slower instrumental, she brings in distorted elements that grab noticeable attention. Likewise, on “Alles Was Lebt Bewegt Sich,” the fuzzed sounds belie the song’s pop sheen and slowly gain prominence. She returns to electronic beats on “Quality Time” and “Mailand” before closing with the melancholic “Initials B.M.” The countries she visited on tour may not reflect so much in the music itself, but appear instead in her lyrics. “Die Japanische Schranke,” for instance, refers to a squeaky railway gate she encountered in Tokyo while “Unser Mann Aus Hollywood” is a story about an unhappy dream. In addition to the songwriting itself, one of Morgenstern’s strengths is her voice, which is pleasant to hear whether singing solo or with her own backing harmonies.

A few of the tracks could stand to be shortened, but that’s only a minor complaint for such an accomplished and satisfying album.

Tiny Mix Tapes: The Grass Is Always Greener

In light of the work of Morr Music, it would appear that Germany is the place to go for electro-pop. Released on the equally notable Monika Enterprise, Barb's take on the genre is made unique by her own recurring piano ”“ real live piano that shines analogue in a sea of Broadcast synths, simple keyboard melodies and bleeps, virtual guitars, and mostly programmed drumming.

From song one, Morgenstern's piano adds a palpable tinge of elegance to her sound, complementing her warm vocal treatment of a notoriously harsh dialect. German is not the first language I would associate with mood-setting, esoterically funky electronica, but all of the elements here make that presumption a little too easy to forget. Even if you have some untold grudge against German singing, instrumentals such as the Nathan Fake-like progressive track "Die Japanische Schranke" give you no excuse for not letting the love grow inside you.

As the title would suggest, The Grass Is Always Greener makes you appreciate the small things in life on your side of the fence.

Exclaim!'s review of The Grass Is Always Greener

In addition to her recent collaborations with fellow label-mate Robert Lippok, Morgenstern has just returned from a world tour sponsored by German cultural foundation, the Goethe Institute, just in time to release her fifth full-length album for the Monika label. All the production and vocals are done by Morgenstern herself, aside from Arne Ghosh on live drums and some final mixing is provided by Tarwater band member Bernd Jestram.

The Grass is Always Greener follows Morgenstern’s compositional tendencies towards playful, bubbly, electro pop melodies that support a traditional pop song structure, where her vocals weave quirky stories moving fluidly from German to English. Yet this album differs from her earlier work because of her predominant use of new age piano ballads atop the electronic production that arguably places the overall attention to her vocals secondary. Good for studying German or passing time on elevators.

Pitchfork's review of The Grass Is Always Greener

Despite one of the healthiest and most interesting bodies of work of anyone in Berlin’s electropop circuit, Barbara Morgenstern has never been a name. Even when compared against the relative successes of artists like, say, Lali Puna or The Notwist, Morgenstern has always flown under the radar, content to make thoughtful and often brilliant records destined to be namechecked by everyone from Ellen Allien to the Mountain Goats’ John Darnielle, but ultimately bought and heard by a pathetic few.

Seven years on, there’s new cause for hope. While The Grass Is Always Greener marks her fifth full-length album, it arrives at a time unlike any other in Berlin’s last decade. Gone, seemingly, is the rigid ideology that once stratified Berlin’s verdant electronic output into self-contained parking zones. The ensuant conflation and interbreeding of once closed gardens like Tresor house, minimal, sleaze techno, Morr Music electropop, post-IDM, neo-kraut, sound design and whatever else had its own subsection in your favorite electronic record store once upon a time has left those barriers decimated; now, everyone’s a dilettante with a clear field of vision -- greatness practically demands it.

Berlin’s increasing predilection toward formal pop structure is another development working in Morgenstern’s favor. Though she’s certainly made overtures to pop conventions on prior outings, The Grass Is Always Greener finds her working more assuredly within the form. As proof she’s thinking as much about melody as she is texture, piano features heavily this time around. Set mostly against backdrops of burbling synths and minor-key choruses, it provides Morgenstern with a clear melodic anchor and a warm counterpoint to her brittle rhythms. Its classical connotations have the added bonus of sparking off the album’s otherwise forward-looking sounds, something that serves its theme well.

For clues on that theme, we need look no further than the title track, which, despite its name, is sung primarily in German. The conceit is one of many on the record to allude to the notion of in-betweenness (culturally, spiritually, musically) that dominates throughout. Conceived while Morgenstern travelled countries as disparate as Japan and India on her Goethe-Institut-backed 2005 world tour, The Grass Is Always Greener has a wistful, almost punchdrunk quality to it, its chord progressions always hairpinning somewhere unlikely.

Also worth mentioning: the punchy and sorta sideways lead single “The Operator”, which has a whiff of Devo to it; the turbulent key changes of the gorgeous “Polar”; the simple piano balladry of “Das Schöne Einheitsbild”. But really, there’s barely a dud to be found, not even as the album takes on a busier and slightly more industrial aesthetic near the end. Confident, crafted and feminine, this is Morgenstern’s finest record yet-- let’s hope she gets the audience she deserves.

ilxor

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musikexpress über The Grass Is Always Greener

Einen schönen guten Tag in der Gameboy-Disco, die Künstlerin schneidet sich die Welt, wie sie ihr gefällt, mit Erdbeer- oder Apfelkleidchen, mal im Morgenmantel, mal ist sie Nonne, das sieht man im Video zur neuen Single. "Take Me To The Operator, Take Me To The Operator", singt sie. Bei Barbara Morgenstern sind solche Zeilen von bleierner Leichtigkeit, sie strahlen durch den Song, doch fallen wollen sie nicht. Sie bleiben in der Luft stehen. Zeilen, die ihr als Kulturbotschafterin Deutschlands auch nicht gerade verschrieben worden sind.

Die Berliner Chanteuse und Elektropopperin arbeitet seit Jahren erfolgreich an der Vermittlung von Zwischen- und Gegentönen, die sie mit der größtmöglichen Sorgfalt vor der Vereinnahmung bewahrt. Nichts Muss von 2003 war ihr bisher bestes Album. Die Welttournee, die sie in der Folge mit Maximilian Hecker im Namen des Goethe-Instituts absolviert hat, hinterläßt Spuren auf The Grass Is Always Greener. Angefangen beim Titel, der auf den Vergleich zwischen dem gerade Vorgefundenen und dem Erträumten anspielt, bis zu den On-the-road-Bildern von der langen, langen Reise. Mailand, Tokio, San Francisco - das sind die Stationen der Traumschule von Barbara Morgenstern.

Das neue Songdutzend dokumentiert die auratische Sonderstellung der Musikerin, die ihr Piano im Kreis spielt, ohne die Orientierung zu verlieren, die sich immer wieder zu Stücken, Themen, Gedanken inspirieren lädt, ohne daraus geschlossene Systeme zu entwickeln. Eher tappt sie schon mal in so eine honigfarbene Jochen-Distelmeyer-Harmonie und kommt nicht mehr heraus. Macht nix. Wir haben Piano, Loops und die Sängerin. "Alles, was lebt, bewegt sich", gephasert, hochgepitcht? Es ist fremd, es ist seltsam, es ist so, wie es ist.

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John Darnielle likes this album, and because he's a pretty cool guy I figured I'd give it a listen. Verdict: It's nice. Chilly zip-zap synth blips and distortedly textural guitar-noises are humanized -- and therefore redeemed -- by Morgenstern's voice, solid melodies and body-warm piano (or maybe it's just a keyboard made to sound like a piano, whoknowswhocares). When the songs stray toward the predictable, the Berlin-based Morgenstern tends to reverse course (the ambient-like-a-sunrise "Das Schöne Einheitsbild" is suddenly reinforced with a steely funk bass line about halfway through), or she'll simply trot out another gimmick from her sonic bag of tricks (like the My Bloody Valentine guitar moans that haunt "Alles Was Lebt Bewegt Sich"). Regrettably, that bag of tricks begins to feel stale around the eighth track, "Ein Paar Sekunden": Draggy instrumentals -- including the ditzy experimental track "Mailand" -- make up most of the final five songs. In other words, you could say that on the album's much stronger first half, the grass is most definitely greener. Wocka wocka wocka.

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